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Knut Wolfgang Maron: „Ein Leben“

Ausstellung vom 22. Februar bis 20. Mai im Staatlichen Museum Schwerin

Die Kunst des Fotografen Maron greift sehr direkt und berührend gesellschaftlich relevante Themen wie demografischer Wandel und Überalterung auf. Die Serien EIN LEBEN, VON PROFANEM UND HEILIGEM und BILDER ÜBER LANDSCHAFTEN zeigen künstlerische Positionen eines der führenden Vertreter der Subjektiven Fotografie in Deutschland. Maron, geboren 1954, studierte an der Folkwangschule Essen bei Otto Steinert und Erich vom Endt und lebt heute in Essen, Wismar und Berlin.

Für die Serie EIN LEBEN begleitete Knut Wolfgang Maron seine schwer erkrankte Mutter mit der Kamera in ihren letzten Lebensjahren und schrieb in seinen Bildern eine Liebesgeschichte. Fotos voller Zärtlichkeit erzählen von einem ereignisreichen Leben, das dem Betrachter in unzähligen Relikten, die sich im Laufe dieses Lebens zusammengefunden haben, begegnet. Es sind gerade die kleinen, unscheinbaren Dinge, die von ihrem Leben erzählen: beschriftete Kartons, Kleidungsstücke und Accessoires, eine Brotschneidemaschine für den Handbetrieb, ein elektrisches Wärmekissen, eingeweckte Früchte, die an die Zeit des Sparens und der Vorsorge erinnern. Hinter all diesen Dingen scheint immer ein Bild vom Leben dieses Menschen auf.

Maron feiert in diesem fotografischen Langzeit-Projekt in einer „wunderbaren und nicht benennbaren Intimität“ das Leben. Sein Blick richtet sich nicht in Trauer auf seine Mutter, sein Blick gilt dem Leben – und nicht dem Tod – seiner Mutter.

Die Serie BILDER ÜBER LANDSCHAFTEN zeigt fast abstrakte Landschaftseindrücke – darunter sind auch Motive von Mecklenburgs Küsten. Hier lebt Maron seit 20 Jahren und hat die einzige Professur für Fotografie im Land Mecklenburg-Vorpommern an der Hochschule Wismar inne. Durch künstlerische Eingriffe Marons erscheinen die Landschaften wie Traumlandschaften oder erinnerte Ansichten, deren Wahrnehmung schon weit in der Vergangenheit zu liegen scheint. Auf dieser Ebene der Erinnerung schaffen die Landschaftsfotografien eine Verbindung zu der Serie EIN LEBEN.

Die dritte und älteste der drei Serien, VON PROFANEM UND HEILIGEM, entstand 1992 in der Halberstädter St. Martini Kirche. Die noch in schwarz-weiß und ohne künstliche Lichtquelle aufgenommenen Fotos zeigen Details dieses Doms, die nur zu leicht übersehen werden: Unscheinbares, Nebensächliches, und dennoch Bildwürdiges. Die Bildausschnitte aus einem im weitesten Sinn religiösen Kontext kontrastiert oder ergänzt Maron mit Details aus der Welt jenseits der Kirchenmauern.
In dieser Serie wird Marons subjektive Fotografie sehr anschaulich, eine autonome Kunst-Fotografie, die sich klar von der Reportagefotografie abkehrt.

Die Ausstellung, die vom 22. Februar bis 20. Mai im Staatlichen Museum Schwerin zu sehen sein wird, wird gefördert von der Kunststiftung NRW.

Weitere Infos unter www.museum-schwerin.de